4 Wege, wie du der Überforderungsfalle entkommst und im Flow bleibst

Es ist etwas passiert, das in dir eine Initialzündung ausgelöst hat. Zum Beispiel der Start eines neuen Jahres. Oder der Besuch eines Seminars oder eines Coachings. Vielleicht sogar deine Teilnahme bei unserem Online-Kurs MissionFinder und dein anschließender Entschluss, jetzt ganz neu durchzustarten. Oder deine Anmeldung bei unserem DranbleibTool dranbleiben.

Daraufhin setzt du dir ein Ziel, das du schon immer verwirklichen wolltest. Ein lange gehegter Traum. Ein echter Herzenswunsch.

Und da du gerade so inspiriert bist und voller Veränderungsdrang alles umkrempeln möchtest, hast du dir gleich auch noch ein zweites, drittes, viertes und fünftes Ziel gesetzt.

Gleich mehrere (Lebens-)Bereiche sollen nun im übertragenen Sinne kernsaniert, neu verputzt, gemalert und mit einer schicken neuen Tapete versehen werden. Verziert mit einem stylishen Wand-Tatoo mit dem Schriftzug „Jetzt wird alles anders“. Leben Reloaded.

Und nach den ersten vollmotivierten Umsetzungswellen passiert es: Das, was du dir alles vorgenommen hast, schaffst du einfach nicht. Die täglichen Herausforderungen geben dir nicht den Raum und die Zeit dafür, alle deine Herzensziele voran zu bringen.

Jetzt keimt plötzlich schlechtes Gewissen auf, da du deine selbst gesetzten Termine nicht einhalten kannst. Du fühlst dich latent wie ein Versager, obwohl du ständig erfolgreich am Tun bist. Deine Lösung: Noch mehr anstrengen. Noch mehr „Productivity“. Noch weniger schlafen.

Und es kommt, wie es kommen muss: Du fühlst dich überfordert von deinen eigenen Maßstäben. Das Spielerische geht verloren und du bist nicht mehr im Flow. Du beginnst nun, für deine Ziele zu kämpfen. Frei nach den Worten des Hollywoodhelden John Rambo: „Ich kämpfe einen Krieg, den du nie verstehen wirst.“

Deine Unzufriedenheit lässt du auch deine Liebsten spüren: „Was? Abwaschen? Hey, ich bin hier auf einer heiligen Mission unterwegs. Da werde ich doch kein Geschirr spülen.“

Und dann kommt der Tag, an dem du dir ehrlicherweise eingestehst: Ich bin mit keinem meiner Ziele auch nur annähernd dort gelandet, wo ich hin wollte. Und das ist natürlich megafrustierend.

Kommt dir das evtl. bekannt vor? Oder von Freunden? Ich kenne einige Menschen, denen es so ergangen ist. Zumindest ansatzweise. Und… ähm… tja… Ich kenne das leider auch von mir.

Wie kommt es dazu? Die Gründe sind meiner Ansicht nach zu komplex und zu individuell, um sie hier klar zu benennen und über einen Kamm zu scheren.

Ich kann nur für mich sprechen: Ich ging meinem nach Erfolg süchtigen Verstand auf den Leim, der oft mit dem Kopf durch die Wand will und alles Gewünschte am liebsten per Doppelklick ganz schnell haben will. Und ich wollte allen (und auch mir) zeigen, dass ich es wirklich drauf hab. Dass ich ein Guter bin. Scheinbar bin ich wohl mehr vom Gegenteil überzeugt. Uuups.

Bevor ich aber weiter zur Melodie von „You can leave your hat on“ einen Seelenstriptease hinlege, möchte ich dir ein paar selbsterprobte Tipps geben, um aus einer solchen Situation wieder herauszufinden. Oder am besten erst gar nicht hineinzugeraten.

1. Fokussiere dich nur auf wenige Ziele

Wenn du eine ganze Latte an Zielen auf einmal angehst, dann teilst du deine Zeit und Aufmerksamkeit auf deine Vorhaben auf. Deine Energie zerstreut sich dadurch. Und so kommt es, dass dann auch nicht viel vorwärts geht. Bei keinem.

Ich empfehle dir, deshalb nur 1 bis 3 Ziele auf einmal anzugehen. Wie findest du diese Ziele aus deinem ganzen Zoo an Veränderungswünschen? Nimm das, worauf du wirklich Lust hast und das du von Herzen gerne erreichen möchtest.

2. Plane deine Termine realistisch

Ich setze mir persönlich Termine für nötige Umsetzungsschritte, da sie mich (meistens) anspornen, in BeWEGung zu kommen. Diese Termine plane ich stets nur realistisch. Um dann zu erkennen, dass es nicht realistisch war. Es war halt noch so einiges anderes los. Wer konnte das schon wissen? Dann schiebe ich den Termin weiter und weiter und weiter. Das kostet auch noch zusätzliche Energie. Das schlechte Gewissen gibt es allerdings kostenlos dazu.

Was wäre ein Ausweg? Plane deine Termine für dich realistisch, in dem du dich fragst, wann ein anstehender Umsetzungsschritt in deiner momentanen Lebenssituation erreichbar ist. Und dann pack nochmals 50 % deines geschätzten Zeitbedarfs drauf.

Beispiel: Wenn du dir denkst, das schaffe ich in einem Monat, dann gehe einfach davon aus, dass du es in eineinhalb Monaten erledigt haben wirst. Schiebe also gleich von Haus aus deinen Termin nach hinten. Wenn es früher möglich ist, umso besser.

3. Entwickle Kontinuität und Ausdauer

Eine schrittweise, eher langsame, dafür aber nachhaltige Entwicklung ist nicht gerade der neueste Modetrend. Wir sind es gewöhnt, dass unsere Bedürfnisse immer schneller befriedigt werden.

Wenn wir nun unsere Realität mehr nach unseren Herzenswünschen gestalten möchten, dann passiert das leider nicht mit einer 1-Klick-Bestellung über Amazon. Wir müssen dran bleiben. Wir brauchen Ausdauer. Wir brauchen Kontinuität. Hier sind viele kleine, regelmäßige Schritte wirksamer, statt irgendwelche einmaligen Hauruck-Aktionen, deren Energie oft schnell wieder verpufft.

Erwarte nicht gleich von einem Tag auf den anderen große Veränderungen. Aber du wirst erstaunt sein, was in 5 Jahren für dich möglich ist, sofern du dran bleibst.

4. Verändere deine Glaubenssätze

Unsere Lebenssituation wird meiner Ansicht nach stark davon beeinflusst, von dem wir tief im Inneren überzeugt sind. Wie ich diese Zusammenhänge sehe, habe ich bereits ausführlich in einem Artikel beschrieben. Die Quintessenz daraus: Wir finden Wege, dass unsere Glaubenssätze stets im Außen bestätigt werden. Wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Beispiel: Wenn ich (unbewusst) glaube, ein Versager zu sein, dann finde ich immer wieder Wege, zu versagen. Klingt zwar schräg, aber scheinbar legen wir großen Wert darauf, Selbstbestätigung zu finden. Auch wenn nur unsere eigenen Glaubenssätze bestätigt werden sollen.

Okay soweit? Dann lass uns ein kleines Gedankenspiel machen: Mal angenommen, jemand bringt nichts so richtig auf die Reihe und ist oft überfordert von seinen eigenen Maßstäben. Die gewünschten Ziele werden verfehlt. Was muss dieser Mensch glauben, das auf diese Weise bestätigt wird? Finde 1 bis 3 Glaubenssätze.

(Denkpause)

Könnte es evtl. möglich sein, dass das deine ganz persönlichen Glaubenssätze sind? Falls ja, dann habe ich eine gute Nachricht: Glücklicherweise kann man seine eigenen Glaubenssätze verändern. In dranbleiben findest du dazu eine vielfach erprobte Selbstcoaching-Übung mit Dranbleib-Faktor.

Christian Kirschner

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